Vera Gärtner

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ffountain

ffountain ist outcome einer gender-historischen Untersuchung der Straßenbenennungen sowie der Körperdarstellungen in Form von Kunst (Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken) im öffentlichen Raum in Karlsruhe und der Frage wem sichtbar erinnert wird und wem nicht.

Die Dokumentation des Ist-Zustands in Karlsruhe, die Analyse der Repräsentation der Geschlechterverhältnisse und insbesondere der Fokus auf die Personen derer nicht erinnert wird, legen das tief verwurzelte Geflecht aus patriarchalen, rassistischen, ableistischen, klassistischen und (neo-)kolonialistischen Strukturen innerhalb der Stadt und der Gesellschaft offen.

Mittels Methoden des Neuanordnens, Zweckentfremdens und Überschreibens werden bereits existierende Antworten collagiert und Gegenvorschläge gemacht. 

Sie manifestieren sich in einem Zine als Kompilation der Recherche, durch Postkarten als Souvenir und aktivistisches Tool, in einem Floorplan und schließlich der namensgebenden materialisierten ffountain: Ein Gegenentwurf des speienden, misogynen Brunnens auf dem Stephanplatz – eine räumliche Inszenierung eines Mixtapes als feierlicher, kollektiver und empowernder Gegenmoment.

Es sind Versuche Gegenerzählungen aufzumachen – Einladungen zur Dekonstruktion und Neuimaginierung. Ein Hommage an das wertschätzende Samplen, Remixen, Zitieren, Reinterpretieren, Palimpzestieren, Kompilieren. ffountain möchte dem nicht-normativen Körper Raum geben, Erinnerung (zu) schaffen und neu (zu) erzählen. 

Bio

Vera Gärtner studierte bis April 2022 Ausstellungsgestaltung, Szenografie, Kuratorische Studien und Medienkunst Fotografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Mittels künstlerischer Forschung befragt sie in ihren Arbeiten gesellschaftspolitische, insbesondere feministische Themen und versucht daran angeknüpft Formen für die Sichtbarmachung des oft Übersehenen, des Versteckten und Isolierten zu finden.